VakuumVover

Vakuum

Nach Nano ist dieser Roman von Phillip P. Peterson erst der zweite Roman den ich hier vorstelle.

Klappentext:

Die Physikerin Susan Boyle überwacht im antarktischen Winter ein Neutrino-Teleskop. Sie empfängt ein starkes Signal aus der Richtung eines nahen Sternhaufens, kann aber nichts Außergewöhnliches erkennen. Bis nach und nach immer mehr Sterne am Himmel verschwinden.

Der Astronaut Colin Curtis bereitet sich im Mondorbit auf seine Landung vor. Aber das Manöver wird abgebrochen, als eine Astronomin seiner Crew ein außerirdisches Raumschiff entdeckt, das sich mit großer Geschwindigkeit unserem Sonnensystem nähert.

Es schickt eine Funkbotschaft an die Menschheit, die nur aus physikalischen Formeln besteht, bevor es – offensichtlich auf der Flucht – davonrast. Nach und nach wird den Wissenschaftler*innen klar: Aus den Tiefen des Raums kommt etwas auf uns zu. Etwas so Gewaltiges, dass es die Erde in ihren Grundfesten erschüttern wird.

Zugegeben, die erste Stunde des Hörbuches musste ich mich etwas überwinden um weiter konzentriert folgen zu können. Physik, Weltraum oder gar Weltraumphysik sind für mich sehr abstrakte Themengebiete. Peterson schafft es aber, diese auch für Laien verständlich begreiflich darzustellen. Doch danach lief die ganze Handlung vor meinem geistigen Auge ab wie ein Roland Emmerich Blockbuster.

Eigentlich gibt es zwei Erzählstränge, zwei Sichtweisen, die erzählt werden. Ohne näher darauf eingehen zu wollen, um nicht zu „spoilern“, möchte ich anmerken, dass der zweite Strang meiner Meinung nach etwas zu kurz kommt.

Die wichtigsten Charaktere im Roman werden meines Erachtens etwas sparsam beschrieben. Dadurch kommt die Emotionalität und die Endzeitstimmung für mich etwas zu kurz.

Ja, die Story mag vorhersehbar erscheinen. Manchmal wirkt sie unglaubwürdig. Das mag aber auch daran liegen, dass viele Dinge einfach unvorstellbar und zu abstrakt für mich sind. Mehrmals habe ich beim Hören gedacht: Sowas ist im Ernstfall nie machbar, weil der Mensch sich mit seinem Ego selbst im Weg stehen würde. Aber so etwas muss man als Autor sicherlich ausblenden, denn sonst gäbe es keine fantastischen oder utopischen Sci-Fi-Bücher.

Mein Fazit: Das Ende der Menschheit wurde schon in vielen Büchern und Filmen beschrieben. Hier geht es jedoch um mehr als nur die Menschheit oder die Erde. Spontan fällt mir „Die unendliche Geschichte“ ein, in der das „Nichts“ alles zerstört, was wir kennen. In diesem Buch ist es das Vakuum. Der Autor, Philip P. Peterson, schafft es, wissenschaftliche Konzepte glaubwürdig und spannend darzustellen, sodass man als Leser oder Hörer stets am Ball bleibt.

Uve Teschner liest gewohnt vielseitig und bringt die Spannung und Dramatik der Geschichte hervorragend zur Geltung. Seine stimmliche Vielfalt trägt wesentlich dazu bei, die verschiedenen Charaktere lebendig und unterscheidbar zu machen.

Das Tempo der Erzählung ist durchgehend hoch, was dem Nervenkitzel zugutekommt, auch wenn einige Szenen vielleicht zu schnell vorübergehen, um tiefere emotionale Resonanz zu erzeugen. Nichtsdestotrotz ist „Vakuum“ ein absoluter Muss für Science-Fiction-Fans, die nach einer Mischung aus wissenschaftlicher Genauigkeit und packender Erzählung suchen.

Ein spannendes und fesselndes Hörbuch, das lange nachwirkt und mich beschäftigt hat.

Vakuum bei Spotify

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von NebelEcho

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen